Wirtschaftliche Entwicklungen nach und durch Corona, Inflation, Anlagen, Chancen und Risiken
23.11.2021
Ende 2021 sind wir nun im zweiten Coronajahr und es ist viel geschehen. Ich persönlich finde es immer wieder sehr spannend auch rückwirkend Dinge und Ereignisse zu betrachten, um Schlußfolgerungen zu ziehen, mögliche Entwicklungen vorhersehen und einschätzen zu können und eventuelle Fehler analysieren zu können.
M. E. sollte das jeder regelmäßig tun, allein schon, um ein realistisches Bild von sich, seiner Leistung, der Entwicklung seines Umfeldes und seinen Freundes- und Bekanntenkreis zu erhalten. Rückblickend erscheint vieles deutlich anders, als es im aktuellen Moment scheint. Der Mensch ist i.d.R. nicht für perspektivisches Denken und Handeln geschaffen und vielen fällt dieses auch schwer. Umso größer sollte dann die Bereitschaft sein, auf Hinweise und Anzeichen zu achten und aktiv Informationen einzuholen, um die eigene Lebensplanung sowohl in wirtschaftlicher, aber auch sozialer und persönlicher Hinsicht daran auszurichten.
Kurioserweise jedoch ist das gerade nicht der Fall. Ich erlebe es immer wieder, daß Menschen, die eigentlich „im Leben stehen“ wie es so schön heißt, sich sehr schnell aus der Ruhe bringen lassen, Nachrichten überbewerten und dann häufig aktionistisch und „kopflos“ agieren oder - das Gegenteil – es versuchen auszusitzen und es ignorieren, verdrängen. Darauf angesprochen, werden aber verschiedenste Begründungen gebracht, warum diese eigene Entscheidung genau richtig war oder es werden zu erwartende negative Folgen in Abrede gestellt. Oft sind die Gespräche sehr schnell emotional aufgeladen, so daß dann konstruktiv kaum noch was möglich ist.
Besonders interessant in diesem Zusammenhang sind die völlig überraschten Reaktionen oder Fassungslosigkeit der Menschen ggü. den mit etwas Überlegung zu erwartenden und nachvollziehbaren Entwicklungen. Dabei ist es egal, ob es sich um wirtschaftliche Entwicklungen oder persönliche Entwicklungen handelt. Vor allem, da es anscheinend keinerlei Lerneffekte gibt. Mag man das bei jungen, unerfahrenen Menschen noch verstehen, bin ich immer wieder verblüfft, daß dieser Zyklus jedesmal aufs Neue auch bei älteren und erfahrenen Menschen abläuft.
Derzeit haben wir eine recht hohe Inflation von 4% +. Normalerweise liegt diese bei ca. 2%. Diese ist gewollt und hat steuernde Gründe. Egal ob man das weiß, sich nun mit Wirtschaft auskennt oder nicht, war das abzusehen und mußte zwingend eintreten. Wieso?
Wenn ich regelmäßig Einkommen beziehe (egal ob durch Arbeit oder staatliche Leistungen), dann gebe ich dieses Geld auch zwingend wieder aus für Lebensmittel, Miete, Verkehr, etc. Natürlich spare ich auch – wenn ich etwas vorausschauend agiere. Wenn nun etwas wie Corona eintritt mit allen Folgeerscheinungen wie Lockdowns, etc. kann ich jedoch nur bedeutend weniger dieses Geldes „verkonsumieren“, wie es so schön heißt. Also häuft es sich an, denn ich kann nicht teuer in die Welt verreisen, nicht teure Konzertkarten kaufen oder in anderen Freizeiteinrichtungen mein Geld ausgeben. Wenn dieses nun wieder möglich ist, ist sehr viel Geld vorhanden und wird in Umlauf gebracht, das dazu oft in relativ kurzer Zeit, denn man möchte ja „nachholen“, was versäumt wurde. Was macht ein Betreiber solcher Unternehmen?
Er sieht, daß die Leute dicke Taschen vor Geld haben und es lockerer ausgeben, also ziehen die Preise an, denn auch der Betreiber muß selbst bei anderen Unternehmen ebenfalls die höheren Preise bezahlen. Jeder möchte ja die Kosten decken und seine Gewinne maximieren, wer weiß, was als nächstes kommt und das Geschäft wieder geschlossen wird. Also bekommt man für sein Geld weniger als früher – Inflation.
Sollte jedem einleuchten, trotzdem verstehen es viele nicht oder jammern. Die andere Möglichkeit wäre es, das überschüssige Geld während es Lockdowns anzulegen. Selber Effekt, nur anderer Weg. Die höhere Anlage erwirtschaftet höhere Erträge, die zu höherem Einkommen, höherer Steuerbelastung – oder höheren Ausgaben führen. Das Geld muß ja wieder in den Marktkreislauf und kann nur dort mittel- und langfristig durch den Staat wieder entzogen werden (z.B. Steuern). War also absolut vorhersehbar und zu erwarten.
Ebenso, daß ich, wenn ich diese regulären Freizeitmöglichkeiten im Lockdown nicht mehr habe, Homeoffice mache, Vereinssport ausfällt und ich dafür mich zu Hause „belohne“ und „entspanne“ mit den üblichen Genußmitteln wie Schokolade, schönem, reichlichen Essen, Eis, Pralinen, Alkohol, etc., wofür ich nicht mal mehr aus dem Haus oder weit gehen müßte, dann zunehme.
Unglaublich, was ich höre und sehe, wenn Leute in diesen knapp 2 Jahren bis zu 30 Kg und mehr zugenommen haben und sich wundern, wie das kommt. Es ist auch oft wenig Einsicht da, das eigene Verhalten zu ändern oder mögliche Folgen, die sich daraus ergeben.
Es gab und gibt während der Coronazeit und der Lockdowns viele Chancen, seine Finanzen zu ordnen, ein Konzept für die nächsten Lebensjahre oder Lebensabschnitt zu entwerfen und die Pausen zu nutzen, um in sich zu gehen und zu reflektieren, wie es mit dem eigenen Leben weitergehen soll.
Eine enorm große Chance für einen Anlagenboost bot sich gleich am Anfang des ersten Lockdowns 2020 an, als das öffentliche Leben quasi zum Erliegen kam. Die Kurse brachen überall ein und binnen weniger Tage gab es z.T. zweistellige Kursverluste. Jeder, der sich etwas auskennt oder schon die eine oder andere Schwankung am Aktienmarkt durchgemacht hat, weiß, daß darauf meist eine kräftige Erholung folgt, sofern nicht alles komplett zusammenbricht. Ein idealer Zeitpunkt zum Investieren also. Ich sprach mit vielen darüber, zeigte die Chancen auf, doch die meisten ließen diese vorhersehbare Möglichkeit verstreichen.
Sonst höre ich unisono immer dieselben Fragen: „Hr. Moder, wann wäre denn ein guter Zeitpunkt zum Einstieg / Investieren?“ Ist eine klare Antwort möglich, zögern die Leute trotzdem. Ok, Schwamm drüber! Der nächste historische Moment war im Herbst 2020 gegeben, als die Meldungen zu Impfstoffen und deren Zulassungen in den Medien zunahmen. Auch hier sprach ich mit vielen Menschen zu Chancen und Anlagemöglichkeiten: Ergebnis? Dasselbe wie im Frühjahr 2020.
Ok, manche haben in kurzer Zeit mit konservativen Anlagen bis zu 50 % in der Mischung gemacht, da einige Unternehmen bekanntermaßen abstürzten und andere dafür den Siegeslauf antraten. Andere ließen erneut die Chancen verstreichen. Zwischendurch gab es dazu auch immer wieder die Meldungen zu Kryptowährungen. Dort bot sich ebenfalls einiges an Chancen. Egal wie man zu Krypto, digitalen Anlageformen steht, Fakt ist, daß die Kurse sehr stark schwanken und es dadurch zu großen Wertunterschieden kommt. Ebenso ist es Fakt, daß mit zunehmender Bekanntheit der Kryptowährungen auch mehr und mehr Menschen sich mit dem Thema beschäftigen und ggf. in diese Anlagemöglichkeiten einsteigen. Eine (voraussichtlich) technisch gedeckelte Menge im Verhältnis zu einer wachsenden Anzahl an Interessenten führt normalerweise zu einem Anstieg der Kurse durch die wachsende Knappheit.
Dazu kamen immer wieder Ereignisse, die geradezu offenkundig für einen Einstieg waren, wenn unter Vorsichtsaspekten auch nur kurzfristig. Sei es, daß Elon Musk ankündigte, daß er selbst in Krypto einsteigt oder aussteigt oder Ankündigungen zu Überlegungen der EZB, einen digitalen Euro zu kreieren. Die Werte bewegten sich gewaltig nach oben oder unten, so daß kurzfristige Kursmitnahmen in exorbitanten Prozentsätzen möglich waren. Sie sehen, es gibt und gab immer wieder große Chancen und Möglichkeiten, auch und gerade in der Pandemie zu investieren oder sein Leben zu ordnen. Nur müssen Sie es dann auch tun, das kann ich Ihnen nicht abnehmen.
Tun Sie es, tun sie es direkt und schnell, nutzen Sie die klaren Chancen, zögern Sie nicht, treffen Sie klare Entscheidungen!